Bauablauf & Logistik

Bauen unter „rollendem Rad“

Mit dem Projekt „Eigene Gleise für die S6“ wird ein Teilabschnitt der Main-Weser-Bahn viergleisig ausgebaut. Die Herausforderung dabei: Die Strecke zwischen Kassel und Frankfurt ist täglich sehr stark frequentiert. Der Verkehr muss also weiterlaufen, die Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt. Eisenbahner:innen sprechen von „Bauen unter rollendem Rad“.

Eine Voraussetzung dafür war die Einführung des Gleiswechselbetriebs Ende 2016. Vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahmen stattete die Bahn die Strecke mit neuen Weichen und Signalen aus. Züge können die Trasse dadurch in beide Richtungen befahren. Der Betrieb ist somit flexibel: Muss ein Gleis für die Bauarbeiten gesperrt werden, steht das zweite Gleis für beide Fahrtrichtungen bereit. Der Zugbetrieb kann so auch während der Bauphase aufrechterhalten werden.

Unter diesen Umständen hat die Bahn den Bauablauf optimiert. Dafür hat sie die verschiedenen Maßnahmen in einzelne Bauphasen unterteilt:

  • Phase 1: Voraussetzungen für den Streckenausbau schaffen
    Bestehende Bauwerke, Bahndämme und Einschnitte werden verbreitert. Dadurch entsteht Platz, um die Strecke zweigleisig zu erweitern. In dieser Phase erfolgt bereits der Bau des ersten neuen Gleises.
  • Phase 2: Zweites Gleis verlegen und Streckenausrüstung anbringen
    Das zweite Gleis wird realisiert. Das dafür benötigte Material kann die Bahn über das bereits fertige erste Gleis anliefern. Im Anschluss erfolgt die Montage der Oberleitung und der Signale. In dieser Phase beginnt auch der Bau von Lärmschutzwänden.
  • Phase 3: Bau abschließen und in Betrieb nehmen
    Die Gleislage wird an die neuen und geänderten Bauwerke angepasst. Abschließend geht die Strecke in Betrieb.
Bauvorbereitung Baustufe 1 (Frankfurt West–Friedberg) (Dezember 2019)

Logistik-Konzept für die S6

Die umfangreichen Baumaßnahmen an der S6 bringen leider auch Einschränkungen und Belastungen für die Anwohner:innen mit sich. Um diese so weit wie möglich zu reduzieren, hat die Bahn ein detailliertes Konzept für die Baulogistik erarbeitet. Wichtig war dabei auch eine enge Abstimmung mit den Städten Frankfurt am Main und Bad Vilbel.

Das Ergebnis: Wo immer möglich, liefern spezielle Kippzüge das notwendig Material direkt über die Schiene an. Das gelingt vor allem bei den Baustoffen für den Gleisbau und reduziert dadurch deutlich die Anzahl der Lkw, die für eine Anlieferung nötig wären. Bis Anfang 2022 wurden knapp 300.000 Tonnen an Material per Zug angeliefert – und rund 10.000 LKW-Fahrten eingespart. Teilweise müssen aber weiterhin Lkw die notwendigen Materialien zur Baustelle liefern. Um die Baustellenverkehre weitestgehend aus den Ortskernen herauszuhalten, wurde teilweise die Straßenführung geändert. Ansonsten benutzen die Lkw möglichst die Baustraßen und Wegeverbindungen, die parallel zur Baustelle verlaufen.

Übersichtskarten zum Baustellenverkehr finden Sie hier:

Karte: Baulogistik Bad Vilbel (Stand April 2018)101,3 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Bad Vilbel Stadtgrenze (Stand Juli 2021)113,4 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Bad Vilbel Süd (Stand Juli 2021)161,1 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Anbindung B3 Bad Vilbel (Stand Juli 2017)96,9 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Berkersheim (Stand April 2018)95,3 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Frankfurter Berg (Stand April 2018)108,4 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Eschersheim (Stand April 2018)116,1 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Ginnheim (Stand April 2018)102,5 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Rosa-Luxemburg-Straße Ginnheim (Stand Juli 2017)104,4 KiB Herunterladen
Karte: Baulogistik Bockenheim (Stand April 2018)94,7 KiB Herunterladen